Unsere Werte – unsere Ziele

Unsere Werte – unsere Ziele

Im firmeninternen Interview heute ist Tanja Kliewe-Meyer, Gründerin und Geschäftsführerin von like a bird. Sie erzählt uns von der Idee, die hinter unserem Label steht, Ihren Visionen, woher wir kommen und wo wir in der Zukunft noch hin möchten. Let’s talk about sustainable fashion!

Die Marke „like a bird“ hat sich komplett neu definiert. Wie kam es dazu und welches Ereignis brachte den Stein ins Rollen?
„Neu" definiert, ist an dieser Stelle nicht die richtige Formulierung… Wir sind eher zu unseren Wurzeln, zur Ursprungsidee der Marke von der ersten Firmengründung 2010 zurückgekehrt und haben diese Idee konsequent neu definiert:
Unser Ziel ist es, ein ehrliches und authentisch gelebtes Vorbild in unserer Branche zu sein. Wir möchten zeigen, dass Nachhaltigkeit im Modebusiness in der heutigen Zeit möglich ist und sich die dafür notwendigen Säulen: Soziales, Ökologisches und Ökonomisches durchaus auf konstruktive Art und Weise verbinden lassen!
Die Entdeckung unserer innovativen Rosenviskose und der daraus resultierende erfolgreiche Auftritt auf der Messe NEONYT in Berlin im Sommer 2019 haben uns seinerzeit in diesem Ansatz bekräftigt. In Zeiten, in der die Modebranche im Umbruch ist und die nachkommende Generation und die Corona-Pandemie uns zeigt, dass ein Umdenken mehr als zwingend erforderlich ist, ist es für uns die logische Konsequenz an dem damit verbundenen Wertesystem mit unserem anzuknüpfen und es auf Basis dessen auf- und auszubauen – mit einem guten Gefühl.

Wie bist du auf die Idee gekommen, Blusen und Kleider aus Rosenviskose herzustellen?
Als ich mich im Sommer 2018 dazu entschlossen habe, like a bird mit aller dazugehörigen Ernsthaftigkeit nachhaltig aufzustellen, bin ich damals zum Sourcing für die Kollektion FS 2019 zur Munich Fabric Start nach München gefahren, um ohne große Kompromisse unsere Stoffauswahl genau darauf zu fokussieren.
Dabei bin ich zu einem unserer Hauptlieferanten gegangen, mit dem wir seit der ersten Stunde zusammenarbeiten und habe ihm gesagt, er solle mir ab sofort keine Mischqualitäten mehr anbieten, sondern nur noch Qualitäten aus natürlichen Materialien, die bestmöglich GOTS-zertifiziert sind.
Daraufhin kam meine Ansprechpartnerin mit einem kleinen Läppchen zurück und sagte: „Schau mal, wir testen gerade eine ganz neue Ware, die sogar kompostierbar ist.“ Ohne zu sagen, wie die Bestandteile des Stoffes sind, war ich völlig angetan von dem seidigen Baumwollgriff der Probe in meiner Hand, und nachdem sie mir die Zusammensetzung „Rosenviskose mit Baumwolle“ sagte, war es um mich geschehen. Mir kamen direkt die Worte „la vie en rose“ in den Kopf.
Da die Tests sich noch in der Anfangsphase befanden, haben wir ab dem Moment diese Entwicklung mit gepusht und sind infolge dessen die ersten Konfektionäre, die diese tolle und innovative Ware verarbeitet haben.

Mit welchen Materialien arbeitet like a bird noch?
Bei like a bird versuchen wir die Kollektionen mit überwiegend organischen Materialien zu gestalten. In dem Bereich konzentrieren wir uns im Team bei der Stoffauswahl vor allem auf natürliche Materialien, die bestmöglich, so wie unsere Rosenviskose auch kompostierbar sind. Dabei haben unsere Stücke durch die besondere Warenauswahl eine einzigartige Geschichte. Wir arbeiten auch mit recycelten Waren, dennoch fühlt sich der Weg mit natürlichen Fasern wie Rosenviskose, Organic Cotton, ungefärbte Alpakawolle, Leinen, Ingwer Faser und Kaffeekarbon am besten an.
Durch solche alternativen Fasern kann man der Baumwollknappheit mit ihrem immens hohen Wasserverbrauch positiv entgegenwirken. Zusätzlich werden bei Fasern wie z.B. Kaffeekarbon Abfälle aus der Lebensmittelindustrie genutzt.

Wo genau setzt Du Deinen Schwerpunkt beim Thema Nachhaltigkeit im privaten Bereich?
Privat kaufe ich keine Fast Fashion-Produkte mehr, fahre soweit es die Reiseumstände erlauben, mit der Bahn und versuche im Lebensmittelbereich, so viel es geht, unverpackt zu kaufen. Was Lebensmittel angeht, hat sich generell mein Verhalten verändert. Im Gegensatz zu früher gehe ich statt einmal die Woche zwei bis drei Mal die Woche einkaufen. Hier hole ich dann mehr frisches Obst und Gemüse, welches ich im Anschluss direkt zubereite. Ich bin keine Veganerin und werde dies vermutlich auch nie werden… Dennoch hat sich mein Fleischkonsum in den letzten Jahren massiv reduziert und wenn ich es esse, wähle ich es viel bewusster als früher.

Wie möchtest Du Dein Label für die Zukunft weiter gestalten?
Ich möchte es breiter in den Markt bringen, den Bekanntheitsgrad steigern, um so einen positiven, größeren Einfluss auf unsere Branche nehmen zu können.
Es soll zeigen, dass modisch hochwertige Mode langlebig sein kann und entsteht, ohne dass Mensch und Umwelt darunter leiden. Dass Soziales, Ökologisches und Ökonomisches in gesunder Balance möglich sind und zueinanderstehen…
Für mich selbst ist es gerade die größte Herausforderung, auf meine eigenen Ressourcen zu achten. Dabei sollte jeder zunächst bei sich selbst anfangen! Auf Basis dessen würde ich auch gern andere dabei unterstützen diesen Weg zu gehen, anderen die Angst vor positiv wirkender Veränderung zu nehmen. 
Hier sind bereits die ersten Projekte angestoßen, die Ihr, wenn es so weit ist, ebenfalls hier auf unserer Homepage finden werdet und mit verfolgen könnt. Eine spannende Zeit steht uns bevor… Mehr wird erst mal an dieser Stelle noch nicht verraten ;-)

Dieses Interview wurde geführt von Maike Steckling, Online-Marketing Managerin von like a bird.

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Datum

27. Januar 2021

Autor

Tanja Kliewe-Meyer